Wie Sie Ihre Versicherungskosten reduzieren

Wie Sie Ihre Versicherungskosten reduzieren

Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherungen bieten viel Sparpotenzial. Worauf Sie bei Ihrer Versicherung achten müssen, welche Faktoren für einen niedrigen Versicherungsbeitrag ausschlaggebend sind und wann eine Kündigung sinnvoll ist, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Die Beitragshöhe Ihrer Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Während einige dieser Faktoren leider nicht oder nur bedingt beeinflussbar sind, können Sie andere durchaus zu Ihren Gunsten nutzen.

  • Typklasse
  • Regionalklasse
  • Schadenfreiheitsklasse und Schadenfreiheitsrabatt
  • Selbstbeteiligung
  • Zahlungsweise
  • Höhe der Deckungssumme
  • Fahrzeugalter
  • Alter des Fahrers
  • Kinder
  • Anzahl der Fahrer
  • Jährliche Kilometerleistung
  • Sonstige Sonderkonditionen

So können Sie die Beitragshöhe beeinflussen

Die Typklasse ist ein Indexwert, der über die Häufigkeit von Schäden sowie deren durchschnittliche Höhe Auskunft gibt. Je öfter Fahrzeuge eines bestimmten Typs in Unfälle verwickelt sind, desto höher ist auch die Typklasse und somit der Versicherungsbeitrag. Wenn Sie sich vor dem Autokauf darüber informieren, welcher Typklasse bestimmte Fahrzeugtypen zugeordnet werden, können Sie sich bewusst für ein Auto mit niedriger Typklasse entscheiden.

Die Regionalklasse hängt davon ab, in welcher Region Sie Ihr Fahrzeug zugelassen haben, und ist ein statistischer Wert, der die Schadenwahrscheinlichkeit in dieser Region wiedergibt. Wohnen Sie in einer Gegend mit einer ungünstigen Unfallstatistik, wirkt sich dies negativ auf Ihre Regionalklasse und in weiterer Folge auf die Höhe Ihres Versicherungsbeitrags aus.

Je höher Ihre Selbstbeteiligung ist, desto niedriger ist Ihr Versicherungsbeitrag. Darüber hinaus gilt: Je höher die gewählte Deckungssumme ist, umso höher ist auch Ihr Versicherungsbeitrag. Wählen Sie daher eine vernünftige Deckungssumme und überlegen Sie, ob Sie im Schadenfall in der Lage und bereit dazu wären, einen Teil der Reparaturkosten selbst zu übernehmen.

Einsparmöglichkeiten gibt es auch bei der Zahlungsweise des Versicherungsbeitrages. Wenn Sie diesen jährlich anstatt monatlich bezahlen, können Sie zwischen fünf und zehn Prozent sparen.

Für Neuwagen und junge Gebrauchte berechnen Versicherungen üblicherweise niedrigere Beiträge. Dies liegt daran, dass auf neuere Fahrzeuge in der Regel besser geachtet wird und die Unfallwahrscheinlichkeit somit geringer ist.

Nicht nur das Alter des versicherten Fahrzeugs, sondern auch das Alter des Fahrers schlägt sich auf die Beitragshöhe nieder. Jüngere Fahrer, die noch dazu noch nicht lange im Besitz ihres Führerscheins sind, sowie Senioren werden am stärksten zur Kasse gebeten. Dies liegt daran, dass diese beiden Gruppen statistisch gesehen am häufigsten in Unfälle verwickelt sind.

Gibt es Kinder in Ihrem Haushalt, können Sie einen Familienrabatt in Anspruch nehmen. Dieser wird von zahlreichen Versicherungen angeboten, da Autofahrer mit Kindern in der Regel vorsichtiger fahren und die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls somit sinkt.

Für Wenigfahrer gibt es ebenfalls von den meisten Versicherungen Rabatte. Dabei legen diese die jährliche maximale Kilometerleistung unterschiedlich fest. In den meisten Fällen liegt diese jedoch bei 10 000 km. Sind Sie zudem der einzige Fahrer des versicherten Fahrzeugs, gibt es vielleicht einen Einzelfahrerrabatt für Sie.

Eine Kaskoversicherung wird dann günstiger, wenn Ihr Auto über Nacht in einer Garage steht, da es so optimal geschützt ist und die Wahrscheinlichkeit von Beschädigungen sinkt.

Einige Versicherungen gewähren noch weitere Rabatte. So kann es sein, dass Sie als Angehöriger einer bestimmten Berufsgruppe oder als Mitglied in einem Automobilclub einen niedrigeren Versicherungsbeitrag bezahlen. Hier lohnt es sich, sich nach den Konditionen der einzelnen Versicherungen zu erkundigen und diese miteinander zu vergleichen.

Mit einem Versicherungswechsel bares Geld sparen

Um zu erfahren, ob andere Versicherungen günstiger sind als Ihre derzeitige, bieten sich Online-Versicherungsrechner an. Manchmal unterscheiden sich die Angebote der verschiedenen Versicherer um mehreren Hundert Euro jährlich. Besonders groß sind die Unterschiede zwischen herkömmlichen Versicherungen und Direktversicherungen. Letztere sind eine Option, wenn Ihnen Service nicht besonders wichtig ist und Sie vieles, wie zum Beispiel Schadenmeldungen, selbst erledigen.

Darüber hinaus bieten Ihnen Online-Versicherungsrechner nicht nur einen Überblick über die Beitragshöhen, sondern auch über die Leistungen der einzelnen Versicherungsanbieter. Diese sollten Sie nämlich beim Vergleichen auch stets im Blick behalten. Übrigens: Kommt es zu einer Beitragserhöhung ohne gleichzeitiger Anpassung des Versicherungsschutzes, steht Ihnen ein außerordentliches Kündigungsrecht zu. Dies gilt jedoch nur, wenn Sie keinerlei Einfluss auf diese Beitragserhöhung, etwa durch einen Umzug oder einen Schaden am Fahrzeug, hatten.

Neuberechnung als Alternative zum Versicherungswechsel

Wenn Sie die Versicherung nicht wechseln möchten, kann auch eine Neukalkulation Ihrer bestehenden Versicherung eine Ersparnis bringen. Neue Tarife sind oftmals günstiger als bestehende und bringen bis zu 10 Prozent Ersparnis.

Aktualisieren Sie Ihre Rabatte

Versicherungen gewähren zahlreiche Rabatte. Zu diesen zählen Wenigfahrer-, Einzelfahrer- und Kinderrabatt. Gleichen Sie die von Ihrer Versicherung angebotenen Rabatte mit Ihrer momentanen Situation ab. Fahren Sie inzwischen weniger Kilometer als bei Abschluss der Versicherung? Haben Sie mittlerweile Kinder? Informieren Sie sich, ob es bei Ihrer Versicherung hierfür Rabatte gibt, und nutzen Sie diese.

Nutzen Sie die Zweitwagenregelung

Gibt es in Ihrer Familie einen Zweitwagen, sollten Sie die Zweitwagenregelung nutzen. Wenn der Erstwagen bereits mindestens in der Schadenfreiheitsklasse 2 fährt, stufen viele Versicherungen den Zweitwagen in der Haftpflicht mit 85 Prozent und in der Vollkasko mit 90 Prozent ein. Um dieses Angebot nutzen zu können, müssen die Fahrer von Erst- und Zweitwagen jedoch mindestens 23 Jahren alt sein.

So können Fahranfänger sparen

Kaum jemand wird bei Kfz-Haftpflichtversicherungen so zur Kasse gebeten wie Fahranfänger. Diese werden üblicherweise in die Schadenfreiheitsklasse 0 eingestuft, in der die Beitragshöhe bei 230 Prozent liegt. Dies kann umgangen werden, wenn das Auto des Fahranfängers als Zweitwagen der Eltern zugelassen wird. So fahren auch Anfänger mit 140 Prozent Beitragshöhe. Und später ist es durchaus möglich, die erreichte Schadenfreiheitsklasse umschreiben zu lassen. Darüber hinaus bieten zahlreiche Versicherungen dem Nachwuchs ihrer Kunden auch gleich von vornherein spezielle Verträge an, mit denen dieser von Anfang an die Beitragshöhe von 140 Prozent in der Haftpflichtversicherung sowie 115 Prozent in der Kaskoversicherung erhält. Ein derartiges Angebot erspart ein späteres Ummelden und ist daher besonders praktisch.

Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass jüngere Familienmitglieder die Schadenfreiheitsrabatte von älteren Autofahrern in der Familie übernehmen. Dies ist allerdings meist nur begrenzt möglich und hängt stark davon ab, wie lange die Jüngeren den Führerschein bereits haben.

Kleinere Schäden selbst begleichen

Egal, ob Haftpflicht oder Kaskoversicherung, bei kleineren Schäden zahlt es sich meist aus, wenn Sie deren Reparatur aus eigener Tasche bezahlen. Auf diese Weise verhindern Sie nämlich, dass Sie in eine niedrigere Schadenfreiheitsklasse eingestuft werden. In der Regel ist Ihnen Ihre Versicherung bei der Ermittlung der für Sie günstigeren Variante behilflich. Grundsätzlich lohnt es sich, bei Schäden bis 500 Euro eine Reparatur selbst zu bezahlen. Rechnen Sie im konkreten Fall unbedingt beide Möglichkeiten durch und entscheiden Sie sich dann für die wirtschaftlich rentablere.

Artikelbild: © Juergen Faelchle / Shutterstock

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